Medizinisches Cannabis aus der Apotheke
Fragen und Antworten zum Thema "medizinisches Cannabis in Apotheken"

In unseren MEDICON Apotheken haben Sie die Möglichkeit, medizinisches Cannabis auf Rezept zu erhalten. Seit 2017 haben Patient:innen mit bestimmten Krankheitsbildern einen gesetzlichen Anspruch auf die Behandlung mit Cannabis. Erfahren Sie hier, wann medizinisches Cannabis zum Einsatz kommen kann und welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen. Haben Sie Fragen zur Einlösung Ihres Rezepts oder weitere Anliegen zu medizinischem Cannabis? Dann melden Sie sich gerne direkt oder über das nachfolgende Kontaktformular bei uns!
Haben Sie Fragen zu medizinischem Cannabis? Kontaktieren Sie uns gerne! (für Patient:innen und Ärzt:innen)
Aktuelles zum Thema "Cannabis in der Apotheke"
Gesetzeslage
Seit März 2017 wird die medizinische Anwendung von Cannabis im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) gesetzlich geregelt. Demnach sind Cannabisblüten- und Extrakte verkehrs- und verschreibungspflichtig. Patient:innen können diese ausschließlich zum medizinischen Zweck über ein Rezept erhalten (z. B. im Rahmen einer MS-Therapie).
Was ist Cannabis?
Cannabis gehört zur Familie der Hanfgewächse (lat. Cannabaceae). In diesem Zusammenhang unterscheidet man die Begriffe Marihuana und Haschisch. Marihuana besteht aus den getrockneten Blüten der weiblichen Pflanze. Haschisch ist das Pflanzenharz, das zu Blöcken gepresst wird. Über die letzten Jahrzehnte hat sich der THC-Gehalt im Cannabis erhöht. Während dieser 1970 bei ca. 8 % lag, wird heute ein THC Gehalt von bis zu 25 % erreicht.
Info: THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) gehören zu den Cannabinoiden und sind die Hauptwirkstoffe von Cannabis.
Welche Cannabis-Sorten gibt es?
Es gibt mehrere Cannabis-Arten, die dann noch in bestimmte Sorten untergliedert werden können. Die Unterschiede liegen hauptsächlich in der Wirkungsweise und im Pflanzenursprung.
Cannabis indica
Der indische Hanf (Cannabis indica) hat im Vergleich zu anderen Arten kürzere und dickere Blätter. Auf Menschen hat er eine beruhigende, sedierende und entspannende Wirkung. Deshalb bietet sich diese wildwachsende Art auch gut für die medizinische Anwendung bei Schmerzpatient:innen an.
Cannabis sativa
Sativa Pflanzen sind größere wildwachsende Pflanzen mit dünneren Blättern. Sie haben eine aktivierende Wirkung, sind kreativitätsfördernd und psychedelisch (bewusstseinsverändernd).
Kultivares Cannabis
Kultivar bedeutet, dass diese Pflanzen vom Menschen angebaut wurden. Dabei wird das Ziel verfolgt, das Cannabis je nach Bedürfnis zu verändern, zu verbessern oder auch Hybrid-Formen zu züchten. Die daraus entstehenden Sorten werden dann auch häufig mit passenden Namen vermarktet (z. B. Granny Smith).
Gesetzliche Voraussetzungen für die medizinische Anwendung

Laut Betäubungsmittelgesetz (BtMG) müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein, dass eine medizinische Anwendung von Cannabis in Betracht gezogen werden kann:
- Die Patient:innen leiden an einer "schwerwiegenden" Erkrankung
- Schwerwiegend heißt in diesem Zusammenhang, dass die Erkrankung lebensbedrohlich ist oder die Lebensqualität auf Dauer nachhaltig beeinträchtigt wird
- Für die zu behandelnde Erkrankung steht keine allgemein anerkannte, dem medizinischen Standard entsprechende, Leistung zur Verfügung
- Die Nebenwirkungen der zur Verfügung stehenden Leistung sind so gravierend, dass diese nicht zur Anwendung kommen kann
- Durch die Anwendung ist ein positiver Effekt in Bezug auf den Krankheitsverlauf oder die Symptomatik zu erwarten
Medizinische Einsatzbereiche
Die Hauptwirkstoffe von Cannabis (THC und CBD) können bei vielen verschiedenen Krankheitsbildern helfen. Darunter zählen unter anderem:
- Folgebeschwerden einer Chemotherapie
- neuropathische und chronische Schmerzen
- Spastiken
- Multiple Sklerose
Medizinisches Cannabis wird auf einem Betäubungsmittel-Rezept ("gelbes Rezept") verschrieben. Dieses hat eine Gültigkeit von einer Woche. Zuvor muss allerdings eine Genehmigung seitens der Krankenkasse für bestimmte Cannabissorten erfolgen.
Anwendungsmöglichkeiten
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Cannabis zu sich zu nehmen. Durch eine ärztliche Beratung können mögliche Risikofaktoren geklärt werden.
- Rauchen: Beim klassischen Rauchen wird Pflanzenmaterial, in Form einer Zigarette, eines Joints oder einer Wasserpfeife, verbrannt. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass zusätzliche Schadstoffe (z. B. Teer) eingeatmet werden. Dabei können die Atemwege gereizt werden oder eine chronische Bronchitis entstehen.
- Vaporisation: Bei dieser Methode wird das Pflanzenmaterial (Öle, Extrakte, etc.) nur erhitzt und verdampft. Studien zu möglichen gesundheitlichen Risiken sind noch nicht komplett abgeschlossen. Allerdings gibt es auch hier Fallberichte, die von Erkrankungen der Atemwege bei Patient:innen berichten.
- Zubereitung als Tee: Hierbei werden Cannabisblüten bei 100° für 15 Minuten in kochendes Wasser gelegt. Für vergleichbare Ergebnisse ist es wichtig, dass das Wasser gleichmäßig temperiert und die Ziehdauer gleichbleibend ist.
- Weitere Einnahmemöglichkeiten: Mittlerweile gibt es medizinisches Cannabis in vielen weiteren Varianten. Dazu gehören Kapseln, Tropfen oder spezielle Sprays. Auch Dronabinol kann in unseren Apotheken individuell für Patient:innen bereitgestellt werden.
Welche Einnahmemöglichkeit letztendlich für die Patient:innen am sinnvollsten ist, sollte nur in Absprache mit den behandelnden Ärzt:innen entschieden werden.

Legalisierung für nicht-medizinische Zwecke
Immer mehr Länder schlagen eine neue Richtung in ihrer Drogenpolitik ein. Diese beschließen Gesetze, sodass Cannabis auch für den Freizeitkonsum legal verkauft werden darf. Auch in Deutschland wird immer wieder über eine Cannabis-Legalisierung debattiert. Dafür müssen noch Rahmenbedingungen geschaffen werden, bei denen auch Apotheken eine entscheidende Rolle einnehmen. Entscheidende Fragen in diesem Zusammenhang wären:
- Ab welchem Alter darf Cannabis gekauft und konsumiert werden?
- Wie hoch darf der THC-Gehalt im verkauften Cannabis maximal sein?
- Unter welchen Bedingungen darf der Verkauf beworben werden?
- Welche Hinweise müssen auf Verpackungen gedruckt werden?
- Wie viel Cannabis darf man besitzen?
- Wo darf der Konsum stattfinden?
- Welche Grenzwerte müssen eingehalten werden, um weiterhin am Straßenverkehr teilnehmen zu dürfen?
- Wo findet die Abgabe statt (Apotheken, Coffee-Shops, Automaten)?
- Wo finden Beratungen oder Suchtpräventionen statt?
Im Falle einer Legalisierung bieten Ihnen die MEDICON Apotheken auch weiterhin medizinisches Cannabis an. Die Voraussetzung dafür ist, dass Apotheken dann weiterhin medizinisches Cannabis abgeben dürfen.
Medizinisches Cannabis in Ihren MEDICON Apotheken
Hier finden Sie MEDICON Apotheken, bei denen Sie medizinisches Cannabis mit einem Rezept erhalten können.













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