Die Bedeutung des Säure-Basen-Haushalt für unsere Gesundheit und seine naturheilkundliche Behandlung!
Die Übersäuerung des Stoffwechsels ist ein weitverbreitetes, neues Phänomen unserer Zeit. Die Umweltbedingungen, unser Lebensstil, unsere Ernährung sind hauptsächlich für diesen Trend verantwortlich.
Bei den meisten enzymatischen Stoffwechselvorgängen fallen Säuren als Stoffwechselendprodukte an, die vom Körper unbedingt ausgeschieden werden müssen. Funktioniert die Säureregulation jedoch nicht, kommt es zu einer sauren Stoffwechsellage. Sehr oft ernähren wir uns zu sauer und zu eiweißreich. Deshalb ist es wichtig, auf Lebensmittel wie z.B. Schweinefleisch zu verzichten, um nicht noch eine weitere Versäuerung des Körpers zu erzielen. Symptome wie Müdigkeit (Frühjahrsmüdigkeit), Abgeschlagenheit, wie auch Muskel- und Gelenkschmerzen sind die Folge. Häufig führt die einseitige Aufnahme von säurelastiger Nahrung, wie Raffinadezucker, Limonaden, Fleisch, Wurst, Kaffee, Tee, Alkohol oder gehärteten Fetten zu einer Übersäuerung. Auf der anderen Seite fehlen basengebende Lebensmittel wie z.B. frisches Obst und Gemüse, Kartoffeln, Nüsse oder Samen. Auch eine krankhaft veränderte Darmflora, wie auch eine „Verschlackung“ des Bindegewebes fördern eine Übersäuerung des Körpers. Der gesunde Körper kann Säuren über den Urin, über den Stuhl über die Haut, mit dem Schweiß, sowie über die Atmung ausscheiden. In dem Vortrag wird auch auf die Wichtigkeit der Leber als Organpuffer eingegangen.
Der Säure-Basen-Haushalt
Säuren und Basen befinden sich beim gesunden Menschen in einem dynamischen Gleichgewicht. Um lebensfähig zu sein, muss dieses Gleichgewicht unter allen Umständen aufrechterhalten werden.
Abweichungen des pH-Wertes:
- Blut (pH 7,35 - 7,45) Normalbereich
- pH < 7,3 sauer (Azidose)
- pH > 7,8 basisch (Alkalose)
- Urin (pH ~6,0) Normalbereich
- pH < 4,5 sauer (Azidose)
- pH > 8,2 basisch (Alkalose)
Die Übersäuerung wird als Azidose bezeichnet.
Wie kommt es zu einer Übersäuerung im Körper?
Eine Hauptursache ist unausgewogene, ungesunde Ernährung. Die Nährstoffe aus der Nahrung werden sauer oder basisch verstoffwechselt und nehmen so Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt. Dabei spielt der ph-Wert der Nahrung selbst keine Rolle bei ihren säure- oder basenbildenden Eigenschaften. Zitronen z. B. werden basisch verstoffwechselt. Tierisches Eiweiß wird dagegen sauer verstoffwechselt. Auch durch Atmung und körperliche Aktivität werden Säuren gebildet, die den ph-Wert des Blutes beeinflussen. Aber auch Diäten und Fastenkuren führen schnell zu einer Übersäuerung, da beim Fettabbau Ketosäuren anfallen. Chronische Erkrankungen von Lunge, Niere und Leber stören die Entgiftungs- und Ausscheidungsmechanismen für überschüssige Säuren. Zu geringe Flüssigkeitszufuhr fördert eine Übersäuerung des Körpers ebenso wie zu hohe Belastungen und zu viel Stress.
Welche Symptome deuten auf eine Störung des Säure-Basen-Gleichgewichts hin?
Eine chronische Übersäuerung beginnt schleichend und hat ihren Ursprung fast immer in einer ungesunden Lebensweise.
Anzeichen einer Übersäuerung sind:
- Veränderungen an Haut, Haaren und Nägeln (fahl, spröde, brüchig, Haarausfall)
- Müdigkeit, Wetterfühligkeit, Infektanfälligkeit, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkbeschwerden, Sodbrennen
- Antriebslosigkeit, Schlafstörungen
- Auslöser von Allergien und Hauterkrankungen
- Osteoporose, Arthrose
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch verminderte Fließfähigkeit des Blutes
- Magen-Darm Probleme wie Sodbrennen, Durchfall, Verstopfung
- Gicht durch Ablagerung von Harnsäure
PH-Teststreifen für den Urin können erste Hinweise auf eine Übersäuerung geben. Mit einer Laboruntersuchung lässt sich eine sichere Aussage zum Säure-Basen-Status machen.
Was kann man gegen Übersäuerung tun?
Gerät der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht, sorgen körpereigene Puffersysteme für die Neutralisierung der Säuren. In jungen Jahren gelingt dem Körper das auch noch sehr gut. Eine basenüberschüssige Ernährung (Obst, Gemüse, Vollkornprodukte) unterstützt den Körper dabei. Mit zunehmendem Alter steigt bei vielen Menschen die Übersäuerung des Körpers an. Die Leistungsfähigkeit der Nieren als Ausscheidungsorgan für Säuren nimmt mit zunehmendem Alter ab. Um eine chronische Übersäuerung auszugleichen, müssen überschüssige Säuren neutralisiert werden. Eine Ernährungsumstellung alleine reicht dazu meist nicht mehr aus. Basische Nahrungsergänzungsmittel bzw. Medikamente müssen dann eingesetzt werden. Da Leber, Nieren und Darm eine wichtige Rolle im Säure-Basen-Haushalt spielen, müssen sie gestärkt, bzw. entgiftet werden. Natürlich ist die Ernährung ein wichtiger Faktor, das Säure-Basen-Gleichgewicht zu erhalten.
Die Ernährung sollte zu 80 % aus basenbildenden Produkten und zu 20 % aus säurebildenden Produkten bestehen. So können die Basenspeicher gefüllt werden, und damit anfallende Säuren neutralisiert werden. Achten Sie auch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, die hauptsächlich aus Wasser und Kräutertees bestehen soll. Meiden Sie Stress und psychische Belastungen. Bewegen Sie sich ausreichend und regelmäßig.